Kein gewöhnliches Rockkonzert sollte es werden, sondern eine spannende Kombination zwischen Progressive Rock und Blasmusiktradition: Die Bozner Rocklegenden „Mad Puppet“ standen gemeinsam mit der Bürgerkapelle Gries auf der Bühne der FS-Remise in Bozen. Die Songs des Konzeptalbums „King Laurin and his rosegarden“ wurden für das Zusammenspiel mit Blaskapelle arrangiert, um mit dem Rocksound von „Mad Puppet“ zu einem ebenso einmaligen wie ungewöhnlichen Klangerlebnis zu verschmelzen.

„King Laurin and his rosegarden“ erschien als aufwendiges Konzeptalbum bereits im Jahr 1995. Im selben Jahr rockten „Mad Puppet“ zur Erzählung vom sagenumwobenen Zwergenkönig in einem denkwürdigen Konzert in den Mauern von Schloss Sigmundskron. In den Jahren darauf tourten „Mad Puppet“ mit verschiedenem Repertoire durch die Lande. Einzelne Songs der Laurin-Saga wurden immer wieder ins Programm genommen, eine vollständige Darbietung des Albums fand seit 1995 jedoch nicht mehr statt. Die Idee, die Geschichte irgendwann mal wieder auf die Bühne zu bringen, lebte jedoch weiter – bis sie 2010 in einer faszinierenden Kooperation mit der Bürgerkapelle Gries endlich Wirklichkeit wurde. Drei äußerst erfolgreiche Konzerte fanden statt: am Karerpass, in Kaltern und Gries.

Zum Inhalt:

König Laurin ist der sagenhafte Zwergenkönig des Rosengartens, der im Kampf Dietrich von Bern unterliegt. Die Geschichte wurde als mittelhochdeutsches Heldenepos aus dem 13. Jahrhundert sowie als volkstümliche alpenländische Sage überliefert. Letztere versucht, das rote Glühen der Bergregion zur Dämmerungszeit (Alpenglühen) zu erklären.

Nach der volkstümlichen Überlieferung lag im „Gartl“, einem Schuttkar zwischen Rosengartenspitze, Laurinswand und Vajolet-Türmen, der wunderschöne Rosengarten des Zwergenkönigs. Als der König an der Etsch seine schöne Tochter Similde vermählen wollte, wurden alle Adeligen der Umgebung zu einer Maifahrt eingeladen, nur König Laurin nicht. Dieser beschloss daraufhin, mit Hilfe seiner Tarnkappe als unsichtbarer Gast teilzunehmen. Als er Similde sah, verliebte er sich sofort in sie, setzte sie auf sein Pferd und sprang mit ihr davon. Sofort zogen die Recken aus, geführt von Dietrich von Bern und seinem Waffenmeister Hildebrand, um Similde zurückzuholen – und standen kurz darauf vor dem Rosengarten.

König Laurin band sich einen Wundergürtel um, der ihm die Kraft von zwölf Männern verlieh, und stellte sich dem Kampf. Als er sah, dass er trotz allem verlor, zog er sich die Tarnkappe über und sprang, unsichtbar wie er nun zu sein glaubte, im Rosengarten hin und her. Die Ritter aber erkannten an den Bewegungen der Rosen, wo der Zwergenkönig sich verbarg. Sie packten ihn, zerstörten den Zaubergürtel und führten ihn in Gefangenschaft. Laurin aber drehte sich um und belegte den Rosengarten, der ihn verraten hatte, mit einem Fluch: Weder bei Tag noch bei Nacht sollte ihn jemals mehr ein Menschenauge sehen. Laurin hat aber die Dämmerung vergessen, und so kommt es, dass der Rosengarten beim Sonnenauf- und -untergang blüht.